In Deutschland sind Schieferdächer bereits im Mittelalter bekannt, insbesondere bei repräsentativen Bauten wie Kirchen, Schlössern und Rathäusern, da Schiefer aufgrund seiner Verfügbarkeit und Haltbarkeit zunehmend als Dachdeckungsmaterial genutzt wurde. Besonders im Rheinischen Schiefergebirge fand der Abbau und die Verwendung von Schiefer Verbreitung. Im 18. und 19. Jahrhundert erlebte die Schieferdeckung durch industrielle Abbaumethoden und verbesserte Transportmöglichkeiten einen Aufschwung.
Schieferdächer wurden sowohl bei Wohngebäuden als auch bei anderen Bauwerken verwendet, da sie langlebig und wetterbeständig sind.
Im 16. und 17. Jahrhundert entwickelte sich die handwerkliche Kunst der Schieferdeckung weiter, und verschiedene Deckungsarten wie die Altdeutsche Deckung und die Schuppendeckung entstanden. Diese Techniken erforderten spezielle Fertigkeiten und Kenntnisse, die über Generationen hinweg weitergegeben wurden.
Mit der Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert erlebte die Nutzung von Schiefer einen weiteren Aufschwung. Verbesserte Abbau- und Transportmethoden ermöglichten eine breitere Verfügbarkeit und Verteilung des Materials, wodurch Schieferdächer auch bei bürgerlichen Wohnhäusern immer häufiger wurden. Der Bau von Eisenbahnstrecken trug wesentlich dazu bei, Schiefer in größere Städte zu transportieren, was die Nachfrage weiter erhöhte.

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