Schiefer ist ein regional unterschiedlich häufig vorkommendes Gestein. Die Farben des Schiefers variieren von Grau bis Schwarz, aber auch Grün, Rot und Blau sind möglich, abhängig von den enthaltenen Mineralien
Schieferverkleidungen an Fachwerkfassaden sind ein historisches und traditionelles Bauelement, das in „Schieferregionen“ in Deutschland weit verbreitet ist und sowohl eine ästhetische als auch eine funktionale Rolle übernimmt. Gegenwärtig stammen viele Schieferplatten aus dem Ausland und müssen einen weiten Weg zurücklegen, bis sie hier verarbeitet werden können.
• Natürlicher Schiefer wird in Werkstätten in dünne Platten gespalten und zurechtgeschnitten. Die Schieferplatten können in verschiedenen Größen und Formen zugeschnitten werden, je nach Verwendungszweck und regionalen Traditionen.
• Schieferverkleidungen an Fachwerkfassaden wurden als zusätzlicher Wetterschutz angebracht. Sie bieten Schutz vor Witterungseinflüssen und wirkten als Isolationsschicht um die Energieeffizienz der Gebäude zu verbessern.
Die Schieferplatten wurden i.d.R. auf eine Unterkonstruktion aus Holzlatten genagelt. Dabei wurden die Platten üblicherweise von unten nach oben und in leicht überlappenden Reihen angebracht, um einen optimalen Regenwasserablauf zu gewährleisten.
• Schiefer hat je nach Schieferqualität eine lange Lebensdauer und erfordert vergleichbar wenig Wartung.
• Neben den praktischen Gesichtspunkten verliehen Schieferverkleidungen den Gebäuden auch eine besondere ästhetische Wirkung. Die Techniken und Muster der Verkleidungen variierten je nach Region und Zeit. In einigen Gegenden wurden die Schieferplatten in regelmäßigen Mustern angeordnet, während in anderen Regionen eher unregelmäßige und kreative Muster bevorzugt wurden. Ornamente und Verzierungen aus Schiefer konnten ebenfalls Teil der Fassadengestaltung sein.
• Historische Fachwerkhäuser mit Schieferverkleidungen stehen heute häufig unter Denkmalschutz. Die Erhaltung und Restaurierung solcher Gebäude ist von großer Bedeutung um die traditionelle Handwerkskunst und das historische Erscheinungsbild zu bewahren. Auch Instandhaltungsarbeiten sollten von Fachleuten durchgeführt werden, die mit den spezifischen Techniken und Materialien vertraut sind. Damit ist die Langlebigkeit der Schieferfassade gewährleistet.
Zu den gängigen Verlegetechniken gehören die sogenannte “Altdeutsche Deckung”, die “Schuppendeckung”, die “Wilde Deckung” und die “Rechteckdoppeldeckung”. Jede dieser Techniken hat eigene Merkmale und eignet sich für unterschiedliche architektonische Stile und funktionale Anforderungen.
FWW-062