Der optische Wert von Fachwerkbauten wird oft durch reichhaltige Dekorationen in Form von Schnitzereien, Farbfassungen und Inschriften aufgewertet. Verschiedenen Bauepochen zugeordnet, sind diese Elemente Zeitzeugen, die im Originalzustand für Betrachter*innen erkennbar sind.
Erhaltung durch Konservierung und Restaurierung ist einer Rekonstruktion unbedingt vorzuziehen. Eine frühzeitige Zusammenarbeit mit Denkmalbehörden und erfahrenen Restauratoren ist unabdingbar.
Wenn Zierelemente ausgebaut werden müssen, geht viel Originalität verloren. Eine Bewahrung der Originalsubstanz sollte das primäre Ziel sein.
Gebälkzonen, Brüstungszonen und Eckständer sind die am häufigsten gestalteten Teile von Fachwerkgebäuden. Die genauen Gegebenheiten zu untersuchen und über die Erhaltung zu entschieden ist eine besondere Herausforderung. Diese Arbeiten sollten in Vorbereitung auf die Reparatur durchgeführt werden. Fachliteratur ist ein wichtiges Hilfsmittel. Veröffentlichungen des späten 19. Jahrhunderts beschreiben oft verloren gegangene Zustände, ihre wissenschaftlichen Aussagen sind jedoch häufig veraltet. Alte Handwerksbücher liefern oft ausgezeichnete Konstruktionszeichnungen bis hin zu isometrischen Zeichnungen.
Im Fachwerk-Glossar sind verschiedener Zierformen beschrieben, in der Gebäudesammlung des Hessenparks finden sich zahlreiche Beispiele verschiedener Epochen.