Eine energetische Modernisierung kann erhebliche Kostenverursachen. Jedoch wäre es falsch, solche Maßnahmen pauschal als unwirtschaftlich abzutun. Wichtig ist: Was ist für die konkreten Eigentümer*innen mittel- und langfristig rentabel, was ist rechtlich vorgeschrieben, welche Maßnahmen sind möglich und technisch sinnvoll, was ist für die Eigentümer*innen in ihrer individuellen Situation finanzierbar und welche Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen. All dies muss für jedes Fachwerkhaus individuell entschieden werden.
Wirtschaftlich besonders sinnvoll ist es, energetische Maßnahmen dann zu planen, wenn sowieso eine grundlegende Modernisierung notwendig ist. Im Falle einer solchen Maßnahme ist eine kostenlose Energieberatung gesetzlich vorgeschrieben. Sind lediglich kleinere Instandhaltungen geplant, ist nicht zwingend, sofort alle möglichen Energiesparmaßnahmen durchzuführen. Einzelne Maßnahmen können auch schrittweise durchgeführt werden.
Die Kosten für energieeinsparende Maßnahmen in Fachwerkhäusern können erheblich variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem aktuellen Zustand des Gebäudes, den spezifischen Modernisierungsmaßnahmen und den verwendeten Materialien. Eine umfassende energetische Sanierung kann eine erhebliche Investition darstellen, bietet jedoch langfristige Vorteile in Form von Energieeinsparungen, erhöhtem Wohnkomfort und Werterhalt der Immobilie.
Zu den typischen kostenintensiven Maßnahmen gehören die Dämmung der Gebäudehülle, der Modernisierung von Fenstern und Türen sowie die Installation moderner Heizungssysteme.
Moderne Heizsysteme, insbesondere der Einbau von Wärmepumpen bieten hohe Effizienz und langfristige Kosteneinsparungen, obwohl die Anschaffungskosten variieren. Gas-Brennwertgeräte kosten etwa 3.000 bis 7.000 Euro, während Wärmepumpen zwischen 10.000 und 20.000 Euro liegen können. Zusätzlich bieten Solarthermie und Photovoltaikanlagen nachhaltige Optionen zur Unterstützung der Heizsysteme und zur Stromerzeugung. Die Kosten für Photovoltaikanlagen belaufen sich auf etwa 1.000 bis 2.000 Euro pro Kilowatt installierter Leistung (jeweils Stand 2022).
Es ist ratsam, eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen und eine energetische Beratung in Anspruch zu nehmen, um die wirtschaftlich sinnvollsten Maßnahmen zu identifizieren. Expert*innen können auch über mögliche Fördermittel und Zuschüsse informieren, die die finanzielle Belastung erheblich reduzieren können. Es ist ratsam, sich vor Beginn der Maßnahmen über die verfügbaren Fördermittel zu informieren und diese frühzeitig zu beantragen.