Radheim, heute ein Ortsteil der Gemeinde Schaafheim im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg, hat eine weit zurückreiche Geschichte, die eng mit dem Bevölkerungswachstum, wirtschaftlichen Wandlungen und der Entwicklung der Architektur, insbesondere der Fachwerkbauten, verknüpft ist.
Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Radheim datieren auf das 13. Jahrhundert, aber es ist wahrscheinlich, dass die Besiedlung in der Region deutlich früher begann. Über die Jahrhunderte hinweg erlebte Radheim, wie viele Dörfer im heutigen Hessen, verschiedene Phasen des Wachstums und der Entwicklung, stark beeinflusst durch die landwirtschaftlich geprägte Wirtschaft. Das Bevölkerungswachstum in Radheim verlief zunächst langsam, beschleunigte sich aber im 19. und frühen 20. Jahrhundert mit der Industrialisierung und den damit einhergehenden wirtschaftlichen Veränderungen.
Die wirtschaftliche Basis Radheims war lange Zeit die Landwirtschaft, die nicht nur die Lebensgrundlage der Bevölkerung darstellte, sondern auch die Architektur des Ortes prägte. Fachwerkhäuser, die in Radheim und der gesamten Region zu finden sind, spiegeln diese landwirtschaftlich geprägte Vergangenheit wider.
Im Laufe der Zeit führten die zunehmende Industrialisierung, die Verfügbarkeit überregionaler Baumaterialien und der Rückgang der landwirtschaftlichen Arbeit auch zu einem Wandel in der Architektur. So wurden neue Gebäude oft mit moderneren Materialien errichtet oder existierende Gebäude neu verkleidet um das vermeintlich veraltete Fachwerk zu überdecken. Heute sind in Radheim diese Änderungen im Ortsbild teilweise schmerzhaft zu erleben.