Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte hat zu signifikanten technologischen Fortschritten geführt, die zahlreiche neue, hochentwickelte Untersuchungsmöglichkeiten und technologisch fortschrittliche Instrumente hervorgebracht haben. Viele Instrumente sind dabei auch wesentlich erschwinglicher geworden. Es ist jedoch entscheidend zu verstehen, dass die Zuverlässigkeit der Ergebnisse stark von der Sachkunde der Anwender*innen abhängt. Der Einsatz moderner Technologien durch Personen ohne entsprechendes Fachwissen kann oft zu falschen Schlussfolgerungen führen.
Insbesondere im Fachwerkbau, in dem sich traditionelle Inspektionsmethoden seit Jahrhunderten bewährt haben, können diese oft ausreichen, um strukturelle Schwachstellen zu identifizieren. Es besteht keine Notwendigkeit, sich ausschließlich auf hochtechnologische Verfahren zu verlassen, wenn konventionelle Techniken effektive Ergebnisse liefern können. Darüber hinaus kann die Neigung, Ergebnisse zu dramatisieren (wie beispielsweise einen längst inaktiven Befall durch Insekten), zu einer verzerrten Wahrnehmung der tatsächlichen Risiken führen. Diese Art der Überdramatisierung aus Mangel an Fachwissen widerspricht den Grundsätzen eines verantwortungsvollen Umgangs mit historischen Fachwerkhäusern.
Die korrekte Anwendung und Interpretation moderner diagnostischer Tools erfordert ein fundiertes Verständnis sowohl der Technik als auch der historischen Baumaterialien und Bauweisen. Fachkräfte in der Denkmalpflege müssen daher sowohl in traditionellen als auch in modernen Untersuchungsmethoden gut geschult sein, um den besten Erhaltungsansatz für jedes denkmalgeschützte Objekt auswählen zu können. Dies unterstreicht die Bedeutung einer soliden Ausbildung und fortlaufenden Weiterbildung in der Denkmalpflege.