Konstruktiver Holzschutz ist eine spezifische Form des baulichen Holzschutzes und bezieht sich ausschließlich auf die konstruktiven Maßnahmen und die Gestaltung der Bauteile selbst.
Der konstruktive Holzschutz ist ein wichtiger Aspekt für die Erhaltung von Fachwerkhäusern. Er umfasst Maßnahmen, die das Holz vor schädlichen Einflüssen wie Feuchtigkeit, Insektenbefall und Pilzbefall schützen, ohne chemische Holzschutzmittel einzusetzen.
Ein zentraler Grundsatz des konstruktiven Holzschutzes ist die Vermeidung von Feuchtigkeitseinträgen. Dies beginnt bei der Planung und Konstruktion: Dachüberstände sollten ausreichend groß sein, um das Fachwerk vor Regen zu schützen, und funktionierende Dachrinnen und Fallrohre sind unerlässlich, um Wasser vom Gebäude fernzuhalten. Auch das Anbringen von Spritzschutz und Sockelabdichtungen kann helfen, das Aufsteigen von Feuchtigkeit aus dem Erdreich zu verhindern.
Regelmäßige Wartung und Inspektion sind ebenfalls wichtig. Holzverbindungen und -anschlüsse sollten regelmäßig auf Risse und Undichtigkeiten überprüft werden, um frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Darüber hinaus sollte die Luftzirkulation in und um das Gebäude gefördert werden, um eine schnelle Trocknung von Feuchtigkeit zu gewährleisten. Dies kann durch ausreichende Belüftung der Dachräume und eine freie Luftzirkulation um das Gebäude erreicht werden.
Der konstruktive Holzschutz umfasst auch bauliche Anpassungen wie den Einsatz von Tropfkanten und das Vermeiden von Wasseransammlungen auf horizontalen Flächen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, das Holz dauerhaft trocken zu halten und somit die Lebensdauer des Fachwerks erheblich zu verlängern.
Durch sorgfältige Planung und regelmäßige Wartung können Eigentümer*innen von Fachwerkhäusern sicherstellen, dass ihr historisches Gebäude geschützt und erhalten bleibt.