Die historische Bauforschung hat die Aufgabe, die Baugeschichte und Entwicklung eines Gebäudes systematisch zu erfassen und zu dokumentieren. Dies beinhaltet die Untersuchung der Baukonstruktion, der verwendeten Materialien sowie der verschiedenen Bauphasen und Veränderungen im Laufe der Zeit. Durch Methoden wie verformungsgerechte Bauaufmaße und dendrochronologische Untersuchungen zur Datierung von Holzproben, ergänzt durch die Auswertung von Archivalien und historischen Bildquellen, werden detaillierte Bestandsaufnahmen und Baualterspläne erstellt. Diese visualisieren die baulichen Veränderungen und die Nutzung eines Gebäudes und ermöglichen eine fundierte Bewertung seiner historischen und kulturellen Bedeutung.
Für Gebäudeeigentümer*innen bietet die historische Bauforschung zahlreiche Vorteile. Sie liefert präzise Daten zur Baugeschichte und dem Zustand des Gebäudes, die als Grundlage für Restaurierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen dienen. Dies ermöglicht eine sorgfältige Planung, die den Erhalt der authentischen Bausubstanz sicherstellt und irreversible Schäden vermeidet. Zudem kann die Bauforschung zur Steigerung des Wertes und der Attraktivität eines historischen Gebäudes beitragen, indem sie dessen kulturelle Bedeutung und Geschichte offenlegt. Dadurch wird nicht nur der historische Wert des Gebäudes bewahrt, sondern auch dessen Nutzung und Pflege wirtschaftlich unterstützt.
Es gibt verschiedene Methoden, um Spuren der Hausgeschichte zu finden. Hier sind einige Möglichkeiten:
5. Bauaufmaß und architektonische Analyse: Eine architektonische Analyse des Hauses kann Hinweise auf seine Entstehungszeit und seinen Baustil geben. Hierbei können auch Umbauten und Renovierungen des Hauses untersucht werden. Besonders sinnvoll sind diese Untersuchungen im Rahmen von Bau- oder Renovierungsarbeiten. Eine fundierte Untersuchung hilft, unvorhergesehene Änderungen zu vermeiden und erhöht die Kosten- und Terminsicherheit von Baumaßnahmen.
6. Historische Recherche und Archivforschung: Diese Untersuchungen können Aufschluss über die Entstehung des Hauses und seine Bewohner*innen geben. Dabei können offizielle Dokumente, wie Grundbücher oder Melderegister, sowie historische Zeitungen und Bücher genutzt werden.
7. Interviews mit Bewohner*innen und Nachbar*innen: Interviews mit aktuellen oder ehemaligen Bewohner*innen des Hauses oder Nachbar*innen können wichtige Informationen über die Geschichte des Hauses liefern. Hierbei können auch persönliche Geschichten oder Anekdoten erzählt werden. Der Wahrheitsgehalt solcher Informationen ist dabei jeweils kritisch zu prüfen und – soweit möglich – ein Faktencheck durchzuführen.